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Besuch bei der Post

Eigentlich wollten wir ein paar Artikel für die nächste DS überarbeite. Während wir bei Kakao-Kaffee die neuesten Antwortseiten in BTX durchgehen und ich nebenbei meinen Kontoauszug im externen Rechner der Verbraucherbank ansehen will, geschieht Seltsames. Alle Telefone der vier Amtsleitungen im Raum zeigen nacheinander das von Leitungsprüfungen her bekannte Tickern. Und ich hatte gerade meine Kontogeheimzahl eingegeben!

Ls23 nimmt den Hörer von einem der freien Apparate und versucht auf der toten Leitung mit dem Tester zu reden. Wie zu erwarten. Set Erfolg = kein Erfolg.

Auch ein Anruf bei der Störungsstelle mit der Frage, ob im Fernmeldebereich Bauarbeiten durchgeführt werden, führt zum selben Ergebnis. Aber wir erfuhren, wo die zuständige OVSt (Ortsvermittlungsstelle) ist.

Wir beschließen, die Leitungen selbst zu "entstören". Mit dem noch von der Fahrt zur Hannovermesse leicht verbeulten VW Variant gehts zur zuständigen OVSt. Die vordere Tür ist zu. Der Hintereingang ist zwar gut versteckt, aber wo ein Hacker ist ist auch ein Weg. Den Wagen stellen wir auf den Diensthof ab und machen uns auf die Suche nach einer offenen Tür. Sie ist schnell gefunden und durch einen Ziegelstein gesichert. Das Schild "Dienstgebäude, unbefugter Zutritt verboten!" kann uns nicht schocken, wir fühlten uns befugt.

Auf dem Flur entdeckt Ls23 beim Schwarzen Brett einen Wohnungsnachweis für Postler, den nimmt er erstmal mit. Im nächsten Stock sind wir unserem Ziel näher, die seitlichen Türen sind hier aus feuerfesten Stahl, nur leider zu. Im vierten Stock werden wir endlich fündig, eine Tür ist nur angelehnt. Wir treten ein und stehen vor den Relaisschränken. Sofort beginnen wir mit der Suche nach den gestörten Anschlüssen.

Plötzlich tauchen drei Fernmeldetechniker auf: "Von welcher Dienststelle kommen Sie?" Ls23 nennt seine Tel Nr. "Ich verfolge eine Störung im Fernmeldenetz!". Daraufhin lassen auch die letzten Gelben Herren Relaisputzbesteck und Drehwähler sinken. Der Herr der uns angesprochen hat fragt sichtlich nervös "Wie sind sie hier hereingekommen?". Er kann noch immer nicht glauben, daß wildfremde Leute ohne Dienstausweis in seine geheiligten Hallen eingedrungen sind. "Na, durch die Tür!". "Die sind doch zu!". Die, durch die wir gekommen sind war's nicht!". "Welche soll das gewesen sein?". "Na die hinten zum Hof raus!". "Muß wohl jemand nicht richtig abgeschlossen haben. Was wollen sie hier überhaupt?". "Ich will wissen, ob auf meinen Anschlüssen gemessen wird und was es soll, Datengespräche zu stören". Es folgt die typische Beamtennotantwort: "Darüber bin ich nicht berechtigt, Ihnen Auskunft zu erteilen. Verlassen Sie bitte unverzüglich das Gebäude!". Er hat sich inzwischen gefangen, baut sich herrisch vor uns auf und deutet unmißverständlich zur Tür.

Wir wollen es nun doch nicht übertreiben und lassen uns noch bis aus dem Haus begleiten. Zum Abschied überreichen wir unserer Sicherheitsbegleitung einen Chaos-Aufkleber als Andenken.

So richtig glauben kann ich das, was ich da erlebt habe, eigentlich bis heute noch nicht!. Aber mein Password für die Verbraucherbank habe ich sofort geändert. Als ich der Dame in der Bank als Grund "Abhören von BTX durch Unbekannt" nannte, hat sie zwar etwas irritiert geguckt, aber die Änderung ermöglicht.

Zwei Tage später erschienen die drei Herren vom Gilb persönlich bei LS23. Sie beabsichtigten die funktionierenden Leitungen zu überprüfen. Sie scheiterten, da sie es versäumt hatten, sich fernmündlich anzumelden (alle vier Telefonleitungen waren bislang nie gleichzeitig defekt) und das Horoskop nicht günstig war. Rausgehen durften sie allerdings alleine,

 

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