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Für MAILBOX-Betreiber und solche, die es werden wollen

Aufbau eines legalen automatischen "Carrier" Beantworters

Frei nach Fernmeldeordnung Par. 12

Da, wie ja oben ausführlich erklärt, der Weg eine Mailbox mi einem Modem und Auto-Answer-Karte zu betreiben, zwar der Beste aber noch lange nicht der von Seiten der Behörde gebilligte Weg ist, hier die entsprechende relativ kostengünstige Alternativ-Lösung:

Man nehme erstens den Rechner seiner Wahl (FTZ-Zulassung unwichtig). Zweitens einen handelsüblichen Akustik-Koppler (unbedingt mit FTZ-Zulassung). Möglichst mit Carriercheck-Option, wie z.B. CTS oder DTR (als einigermaßen günstig und sicher wäre hier z.B. das DATAPHON zu nennen - Leute mit dickerem Geldbeutel werden den EPSON vorziehen). Drittens, den nachfolgend grob beschriebenen Elektro-Mechanismus - nennen wir ihn doch einfach mal "Tierchen".

Tierchen deshalb, weil laut Fernmeldeordnung eine dressierte Katze den Hörer bei einem Telefon-Klingel-Signal abnehmen darf.
Die Situation ist also:

ES KLINGELT UND JEMAND MUSS RANGEHEN! Jetzt bieten sich drei Möglichkeiten an:

  1. Ich gehe selbst an den Hörer, was auf die Dauer in Arbeit ausarten könnte

  2. Meine Katze ist tatsächlich überdurchschnittlich intelligent und entsprechend gut dressiert

  3. Mein Tierchen wird zusammen gehäkelt und übernimmt gewissenhaft diese Aufgabe!

Tierschützer wählen Punkt 3!

Damit das Tierchen weiß, wann es aktiv wird, muß es das KlingelSignal erkennen können. Die eine Möglichkeit ist ein Klatschschalter - aber nicht sehr empfehlenswert, da diese Dinger auf alle möglichen Geräusche ansprechen und außerdem das Telefon immer erst mal kräftig klingeln muß. Besser ist es, wenn wir das Klingel-Signal induktiv (d.h. über eine Spule unter dem Tel.App.) abgreifen! Das hat den Vorteil, daß herkömmliche Läutwerk-App. sogar auf ganz leise gedreht werden können - leider nicht die moderneren ALPHA- BETA- etc. Telefone - funktionieren tut unser Tierchen aber auch damit, da das Tierchen sich mit dem ersten Klingel-Impuls zufriedengibt. Der induktive Abgriff ist lt. Amtsblatt-Verfügung Nr. 1009 (Ambl. Nr.145/1981) als private Zusatzeinrichtung genehmigt und anmelde- und gebührenfrei! Über eine hier nicht näher erklärte einfache Schaltung wird dieses Signal verstärkt und dann mittels Relais ein kleiner Getriebemotor (Servo) mit Gleichspannung in Bewegung gesetzt. Durch diesen Servo wiederum läßt sich ein kleiner Hebel nach oben bewegen, bis dieser an seine obere Endabschaltung kommt (Microschalter).

Die "Anlage" wird nun so aufgebaut, daß der Telefonhörer bereits fest im Koppler drinsteckt und der besagte Hebel in Ruhestellung auf der Telefongabel aufliegt und diese sanft runterdrückt. Unter keinen Umständen darf die Feder, die die Tel.-Gabel hochdrückt gegen eine"ältere überdehnte" ausgetauscht werden, da die Gabel mit einem schwachen Motor dann sehr leicht runtergedrückt werden kann: Eingriffe in den POSTeigenen App. sind selbstverständlich verboten.

Wenn es nun klingelt legt unser Tierchen also los und gibt den Datentransfer nach dem Klingelton frei.

Was, wenn meine Gegenstelle nun LOGOFF gibt oder einfach den Hörer auflegt?

Ganz einfach! Wie gesagt, sollte unser Koppler ja über einen Carrier-Check verfügen... Wenn nun also dieser Carrier plötzlich wegbleibt, gibt der Computer einfach ein Signal an unser Tierchen! Dieses Signal wiederum veranlaßt ein zweites Relais dazu, die Spannung umzupolen und der Getriebemotor setzt sich nun in umgekehrter Richtung - also nach unten in Bewegung um die Gabel des Telefons wieder einzudrücken. Auch hier empfiehlt sich ein Endabschalter! Bei einem "ordnungsgemäßen" LOGOFF passiert nichts anderes. Im Anschluß an diese Prozedur macht der Computer das Tierchen noch wieder "scharf" und da Spiel kann von vorne beginnen!

Kosten für unser Tierchen - je nach Aufwand: ca. 25,- bis 50, - Märker. Der Phantasie sind bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt und so würde sich vielleicht ein kleiner POSTgelber Kran sehr decorativ machen...

Die bislang originellste bekannte Lösung ist ein kurzes Stück Modelleisenbahn. Die Lok fährt beim Klingeln an und hebt über einen Seilzug einen Minisandsack hoch. Zum Auflegen fährt sie rückwärts.

Wer nun wirklich eine Stückliste o.a. braucht, dem sei (z.B.) eine ältere Ausgabe der Zeitschrift "RUN" empfohlen. Im Artikel "Haarscharf an der POST vorbei" wurde so ein Tierchen bereits 1984 als "Anrufbeantworter" detailliert mit Schaltungs- Vorschlägen erklärt.

Noch ein paar Tips am Rande:

Jeder Teilnehmer hat für die ordnungsgemäße Abwicklung seiner Telefonate zu sorgen! Das bedeutet soviel wie "HALLO, HIER ICH - WER DA?" sagen und zwar bevor der Carrier mit 300 Baud durch die Leitung fetzt.

Wenn nun die Telefonnummer im öffentl. Fernsprechbuch aufgeführt ist, und das Telefon nur für den Datentransfer benutzt wird, muß die Eintragung eine spezielle Kennung erhalten. Die bekommt Ihr aber nur, wenn Ihr ein POSTMODEM habt... Der bessere Weg ist: einen Zweitanschluß (kostet ca. die Hälfte eines Hauptanschlusses und wird bei einer Mehlbox ohnehin benötigt) zu beantragen, dafür muß man nämlich keinen Eintrag ins Tel.-Buch vornehmen lassen! Und wo kein Eintrag ist, kann ich mich melden wie ich will - also auch gleich mit einem Carrier!

Nachsatz: Sollten sich die Kollegen POSTler dennoch unter irgendeinem Vorwand die bestehende Telefonanlage des Betreibers ansehen wollen so wäre vielleicht noch anzumerken, daß dies durchaus deren gutes Recht ist - ABER NUR NACH VORHERIGER ANMELDUNG und zu zumutbaren Tageszeiten! Wenn sich die Herren also nicht angemeldet haben, sollte man sie unter Ausdruck des tiefsten Bedauerns wieder unverrichteter Dinge wegschicken.

10/85 SY/RAMses

 

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