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Post Future?

Im orbitalen Umlauf befinden sich auf geostationärer Bahn 14 Satelliten des Intelsatsystems, mit insgesamt 153000 Telefon- und 24 Fernsehkanälen. Durch Satelliten können jeweils 12000 Telefongespräche gleichzeitig übertragen werden. Global gibt es über 550 mio. Telefonanschlüsse, 1,5 mio. Fernschreiber, 6 mio. Terminals und rund 1 mio. kommunikationsfähige PCs. Mehr als 24 mio. Fernsprechhauptanschlüsse entfallen allein auf das Fernsprechnetz der DBP. Die Telekommunikationsdienste der DBP bestehen heute aus getrennten Fernmeldenetzen, wie das herkömmliche Fernsprechnetz mit ca 30 mio. Telefonen, das Integrierte Text- und Datennetz in digitaler Technik (IDN) sowie die lokalen Breitbandverteilnetze für die Übertragung von Ton- und Fernsehprogrammen. Als vor 7 Jahren die Grundsatzentscheidung der DBP fiel, ihr total veraltetes Fernmeldenetz zu digitalisieren und die einzelnen Netze zu integrieren, war das herkömmliche Fernsprechnetz Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Denn es bringt die wichtigsten Voraussetzungen einer Netzintegration von vornherein mit: es ist das flächenmässig am dichtesten ausgebaute Netz, es hat bei weitem die größte Teilnehmerzahl, es dient der geschäftlichen wie der privaten Kommunikation, seine technischen Einrichtungen sind vergleichsweise preiswert, es ist weitgehend international standardisiert. Die Grenzen des Fernsprechnetzes liegen jedoch in seiner eingeschränkten Übertragungskapazität und -qualität. Die Teilnehmeranschlüsse des Fernsprechnetzes und des integrierten Text und Datennetzes bestehen ausschließlich aus Kupferkabel, dessen niederes Leistungsniveau nicht die Ansprüche von Morgen gewährleisten. Seit 1982 ist die DBP nun dabei die Übertragungssysterne des regionalen Fernverkehrs zu digitalisieren. Nach Angaben der DBP wird der Digitalisierungsgrad 1985 einen Wert von 20% der geschalteten Leitungen nicht überschreiten. Die Digitalisierung der Übertragungssysterne der überregionalen Verbindungen werden aller Voraussicht 1990 die 50% Klausel erraffen, erst 10 Jahre später im Jahr 2000 man, die 100% Digitalisierung hinter sich zu bringen. Der vollständige Ausbau des Fernsprechnetzes in digitaler Technik wird, voraussichtlich im Jahre 2020 abgeschlossen werden. Da schon im Normalfall bei der DBP alles länger dauert wird im Ernstfall ein Digitalisierungsende nicht vor dem Jahre 2050 zu erwarten sein, was sehr starken Zweifel an dem ganzen Projekt aufkommen läßt. Die Gründe liegen laut DBP in den enormen Innovations- und Investitionsansprüchen dieses Projektes, denn allein das Auswechseln der rund 6700 Vermittlungsstellen des Fernsprechnetzes mit der Millionen von Leitungen erfordert Jahrzehnte und Investitionen in Milliardenhöhe. Die Vermittlungsstellen besitzen für sich allein einen Wiederbeschaffungswert vor ca 40 Mrd-West. Nach Fertigstellung dieses neuen Fernmeldenetzes trägt es den stolzen Namen "ISDN". Was für den international standardisierten Begriff lntegrated Services Digital Network steht. Ziel dieses Schaffens stellt der ISDN-Basisanschluss dar, bei dem über die herkömmliche Kupferdoppelader der Teilnehmeranschlussleitung in digitaler Form zwei Nutzkanäle mit je einer Bitrate von 64 kbit/s sowie ein zusätzlicher Steuerkanal mit 16 kbit/s übermittelt werden können. Besonderes Merkmal des ISDN ist die seit langem erwartete genormte Teilnehmerschnittstelle, bezeichnet als Die "Universalsteckdose..." Was bietet uns dann Verstorbenen das ISDN-Projekt? Im ISDN-Fernsprechen wird eine bessere Sprachübertragung gegenüber dem heutigen Fernsprechen garantiert. Beim ISDN-Teletex können über 64 kbit/s eine DIN-A4-Seite in weniger als 1 Sekunde statt bisher 8 Sekunden übertragen werden. Wenn im Jahre 20?? BTX noch vorhanden sein sollte, sind die Benutzer in der Lage, über ISDN-Bildschirmpest schnellere Bildaufbauzeiten zu genießen. Laut DBP wird es jedoch an dem unüberwindbaren Anpassungsaufwand in den Bildschirmtextvermitllungsstellen scheitern. Die ISDN-Bildübermittlung erwirkt etwa alle 4 Sekunden ein neues Standbild. Bewegtbilder sind im ISDN natürlich nicht möglich. Aber was kümmert uns dann in den ewigen Jagdgründen der Datenwelt verstorbenen Hackern und Datentouristen der ganze ISDN-Alptraum? Was bleibt ist jedenfalls nur die neue Datex-L Verbindung in die USA, die der Gilb in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Fernmeldegesellschaft TRT Telecommunications Corporation und der Firma Nixdorf Computer AG errichtete. Die 2400 bit/s Datex-L Verbindung wurde auf der Hannover-Messe 1985 eröffnet.

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Das Redaktionsteam erhielt zum Redaktionsschluß diesen Beitrag. Er ist die Überarbeitung eines älteren Entwurfs für die ds 11/12, der aber nicht abgedruckt wurde. Wir bitten um Zuschriften, die wir an den Autoren weiterleiten.

ct isdnob13.ws 850929 2200

 

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