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Wo bitte gibts eine NUI?

Alltagserfahrung eines Hackers

"Nun war ich es leid . Wieder war eine mühsam erkämpfte NUI gesperrt worden. Warum wochenlang warten, um in den Genuß der Datenbanken und Netzwerke in aller Welt zu gelangen? Ich beschloß, mir ganz offiziell eine NUI zu besorgen.

Gesagt-getan, auf zum nächsten Postamt. Da ich in Hamburg-Bramfeld arbeite, mußte ich mit einem relativ kleinen Postamt vorlieb nehmen. Rein in den Laden, aha, hinter dem Schalter sitzt einer, der nicht ganz den stumpfen Postlerblick draufhat, "Guten Tag, ich möchte eine eine Nui für Datex-P beantragen!" sagte ich mit freundlicher Miene. "Datex- WAS?", kam es aus dem Munde des guten Mannes. Ich erklärte ihm kurz mein Begehren. "Nee, das gibt's hier höchstens am Paketschalter." Na gut, bei Datex werden ja auch Pakete verschickt.

Also auf zum Paketschalter, ein blonder Engel hinter dem Schalter lächelte mich erwartungsvoll an. Erneut trug ich meinen Wunsch vor. "Nein, da müssen Sie an Schalter 1 gehen!", erwiderte sie mit verwirrtem Gesicht.. "So, Lady, da komme ich gerade her," Sie erklärte mir, ich möge kurz warten, da sie ihren Chef anrufen wolle. Als sie diesem dann erklärte, hier wolle ein Kunde Dotex-P beantragen, bin ich in schallendes Gelächter ausgebrochen, was mir böse Blicke sämtlicher Postler einbrachte. Man erklärte mir, der Chef würde gleich zurückrufen, ich solle kurz warten. Noch ungefähr 5 Minuten ein Rückruf. Um weitere Mißverständnisse auszuschließen, wurde ich direkt mit einer netten Dame vorn Fernmeldeamt verbunden. Endlich wußte jemand Bescheid.

Ein kurzes Gespräch brachte den gewünschten Erfolg: am nächsten Tag lag ein Antragsformular bei mir im Briefkasten. So schnell funktioniert es (manchmal) bei der Post. Postwendend schickte ich das ausgefüllte Formular zurück, auf Antwort warte ich allerdings noch immer. Zum Ganzen kann ich nur eins sogen: "Pattex-D: Ausloesung - Anforderung durch Klebestelle"! Ich wünsche Euch mehr Erfolg, falls ihr ähnliches vorhaben solltet" schreibt MAGIC an die Redaktion.

nuineul 5.ws 860204 2000 magic

Kinder sind Chaoten

... sie springen bei jeder Gelegenheit aus den für sie präporierten Entwicklungsmustern heraus, zerstören die die Entwicklung gründenden Ordnungen, greifen sie an....

Vor der Schulstunde

  • Erst dann, wenn Du sicher bist, alle zu beherrschen, kannst Du mit dem Unterricht anfangen.

  • Die tägliche Hauptarbeit richtet sich gegen die Schüler. Sie findet nicht mit ihnen statt. Der Schulunterricht hat durchaus Züge von Grabenkrieg. Beide Seiten haben sich eingerichtet.

  • Geschrei ist kein Herrschaftsinstrument. Es enthüllt die Hilflosigkeit-

Unsichtbare Überwachung

  • Unsichtbarkeit ist Bedingung für das Funktionieren des Überwachungssystems.

  • Kein kommunikativer Akt, der nicht unter den Augen des Lehrers (oder sonstwem, Anm. « vollzogen werden müßte.

Kommentar der Redaktion;

Ein Buch, das Einschränkungen informationeller Selbstbestimmung im Alltag gut beschreibt. Die Verallgemeinerung vom Lehrer hinter den Rücken der Klasse zur unsichtbaren Überwachung bei Telefon und Telekommunikation etc. muß der Leser leisten. Schon die gut gegliederte Lehreranalyse macht das Werk zu einem Handbuch im Grabenkrieg für beide Seiten.

Schulszenen. Vom Herrschen und vom Leiden.
Friedrich Thiemann.
ISBN 3-518-11831-3 DM 10, rund 4 Pfennig pro KB

Die Wüste lebt

Deutschlands Mailboxscene gerät in Bewegung. Aus den einzelnen Datenoasen in den Städten und Dörfern sollen sollen blühende Informationsfelder für alle werden. Notwendig ist dabei in erster Linie, daß die Betreiber der lokalen Systeme eine Möglichkeit haben, Informationen auszutauschen, Bereits auf den 7. Hessischen Computertagen in Neu-Isenburg bei Frankfurt im September letzten Jahres trafen sich die engagierten Sysops einiger privater Bulletin Boards, um Erfahrungen auszutauschen und Wege zur Zusammenarbeit zu finden. Es stellte sich dabei heraus, daß es vorrangig wichtig ist, ein Informationsmedium zur Verfügung zu haben, daß es dem einzelnen Betreiber ermöglicht, preisgünstig Informationen an die anderen weiterzugeben. Konsequenterweise kann so etwas nur über Datex laufen; die Errichtung eines entsprechenden Systems oder die Nutzung eines solchen ist also Voraussetzung für so ein Projekt.

Auf dem CCC'85 wurden diese Probleme dann konkreter angepackt, der Tag des Sysops brachte eine Reihe fruchtbarer Gespräche, an deren Ende der Plan stand, lnterPoolNet zu gründen, Aufgabe dieses Vereins soll es sein, die Telekommunikation in freundschaftlicher und völkerverständigender Weise zu fördern, Im Klartext heißt das, daß jeder, der Informationen hat, diese einen großen Topf werfen kann, aus dem sich alle Vereinsmitglieder bedienen können. Auf diesem Wege wird den Sysops ein Instrument in die Hand gegeben, das dem Otto Normaluser den Zugang zum Weltdatennetz bietet. Aktuelle Informationen können so aus den entlegensten Teilen der Welt direkt an den interessierten Benutzer eines lokalen Bulletin Boards gelangen,

Wir berichten in einer späteren Ausgabe über lnterPoolNet, wenn der Verein die ersten technischen und rechtlichen Hürden genommen hat,

/xi/ws/interpl 5.ws 19860204 22051 goblin


Neue Aboabteilung

Noch dem Abdanken der bisherigen Aboabteilung wegen freiwilliger Überlastung gab es Monate der postmäßigen nullnahen Grenztätigkeit. Dazu kam allgemeine Überlastung, auch der CCC'85 hat einen Haufen Arbeit gemacht.

Dabei ist eine Menge Post liegengeblieben (Standortfrage am Telefon: Liegt die Bestellung mehr als drei Monate zurück?"). Jetzt hat die neue Aboabteilung die Verarbeitung eingehender Daten steuernd aufgenommen.

Die frische Lieferung Hackerbibeln (im guten Buchhandel unter "Betriebsystemen" zu finden) wird, nun postgenehmigt, als Büchersendung verschickt (Eben beschwerte sich noch einer, wo seine Hackerbibel blieb, d.s.).

Die neue Aboabteilung ist stolz darauf, in der letzten Woche nicht nur tagesaktuell geworden zu sein, sonden - wegen gleichzeitigen Aufräumens einiger Privatstapel - auch ältere Posthäufchen bearbeitet zu haben. Der älteste Brief stammte aus 1984. altpstl 5.ws 860226 0030


KURZMELDUNG

Datenschutz bei Bestellungen an den CCC

"Liebe Chaoten, ich möchte eure Datenschleuder abonnieren. Anbei ein V-Scheck über 30,- DM und eine Studienbescheinigung ' heißt es in einem Brief an die Redaktion.

Die beigefügte "Immatrikulationsbescheinigung" sieht aus wie ein Schweizer Käse. Unter der Namenszeile klafft dort, wo Geburtsdatum und -ort (19 Zeichen) standen, ein Loch. Auch achtstellige Matrikelnummer und das Semester der Erstimmatrikulation sind säuberlich ausgeschnitten. Beim "Fachsemester" schnitt der Absender ein zu kleines Loch: es sind weniger als 10. Der Studiengang "Physikalische Technik" wurde nicht zum Käseloch. Der Abonnent wird deshalb als angehender Fachmann auf diesem Gebiet bei uns registriert" meint die Aboabteilung.

Postweg 5.ws 860226 0006

Perverse Staubsauger?

Beim Reinigungsversuch einer BIM-Kugelkopfschreibmaschine mit einem Staubsauger wurde das Farbband mit derartiger Wucht ausgefädelt und eingesaugt, daß ein Herausziehen desselben noch dem Ausschalten nicht mehr möglich war und das Farbband durchgeschnitten werden mußte, damit die eingesaugten Meter im Staubbeutel verschwinden konnten.

staubsau.ws 860118 1611 wau


 

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